Gottesdienst zum Reformationstag in der Auferstehungskirche

Gottesdienst zum Reformationstag in der Auferstehungskirche

Gottesdienst zum Reformationstag in der Auferstehungskirche

# Gottesdienste & Andachten

Gottesdienst zum Reformationstag in der Auferstehungskirche

Der Reformationstag liegt nun schon ein paar Tage zurück und trotzdem möchte ich ihn hier noch einmal erwähnen. Unser Gottesdienst am 31.10.2023 war sehr besonders. Vor allem der Dialog, der in einem kleinen Anspiel stattfand, hat wahrscheinlich einige Gemeindeglieder zum Nachdenken angeregt. Es ging um die Bibel. Daraus wurde ein sehr interessanter Dialog: Ein junger Mann aus dem Jahr 2023 zweifelte an der Wahrheit der Heiligen Schrift. Immer wieder fand er Gegenargumente zu den Texten.

Auszug aus dem Anspiel:

Heike Selhorst: „Ich habe heute meine Bibel mitgebracht. Die Bibel ist kein Buch wie jedes andere. Sie ist ein einzigartiges Werk und wird deshalb auch oft das Buch der Bücher genannt. Die Bibel ist der rekordverdächtige Star unter den Büchern. Die Bibel ist ein uraltes Buch mit Texten, die zwischen 1900 und 3000 Jahre alt sind. Jedes Jahr werden weltweit 21 Millionen Bibeln gedruckt. Das ist mehr als von jedem anderen Buch.“
Junger Mann (gespielt von Wolfram Sievert): „Uralt, wer soll damit noch etwas anfangen, verstaubt.“
Heike Selhorst: „Ich finde sie immer noch faszinierend. Denk mal, sie ist in mehr als 2200 Sprachen übersetzt worden, damit die Menschen sie in allen Teilen der Erde lesen und verstehen können.“
Junger Mann: „Toll, aber ich kann damit trotzdem nichts mehr anfangen.“
Heike Selhorst: „Die Bibel ist auch ein heiliges Buch. Sie ist für mich eine Schatzruhe, denn sie bewahrt einen unserer wertvollsten Glaubensschätze auf: Gottes Wort, das uns den Weg zu einem glücklichen Leben zeigt.“
Junger Mann: „Das möchte ich mal anzweifeln, dass die Texte der Bibel von Gott kommen. Da hat doch jeder seine eigenen Gedanken aufgeschrieben. Historisch kritisch.“
Heike Selhorst: „Es ist so spannend zu lesen, was früher Menschen so alles mit Gott erlebt haben.“
Junger Mann: „Eher langweilig. Interessant war das vielleicht für die Menschen damals vor 2000 Jahren oder so, wir leben doch heute ganz anders. Was soll uns die Bibel denn da noch sagen?“
Heike Selhorst: „Was Du da sagst, höre ich von ganz vielen Meschen, wenn ich von der Bibel erzähle. Viele Menschen empfinden das, dass die Geschichten der Bibel altmodisch sind und nichts mehr mit dem Leben heute zu tun haben. Ich sehe das anders und deshalb möchte ich mit dir eine Zeitreise machen, 500 Jahre zurück. Und einen Fachmann befragen. Vielleicht siehst du die Bibel danach mit anderen Augen.“

Die Zeitreise begann und schon standen die beiden in der Schreibstube von Bruder Martin. Man schrieb das Jahr 1517. Der junge Mann wunderte sich nicht schlecht und fragte: „Schreibst du wirklich die ganze Bibel ab?“

Auszug aus dem Anspiel:

Bruder Martin: „Ja, ich schreibe die Bibel ab. Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, Satz für Satz und Seite für Seite. Gestern habe ich den Römerbrief abgeschrieben. Die ganze Zeit habe ich mich hier im Kloster mit der Frage beschäftigt: Wie kriege ich einen gnädigen Gott? Und dann habe ich beim Abschreiben des Römerbriefes eine Antwort darauf gefunden. Ich muss mir Gottes Gnade nicht verdienen, ich muss mich dafür nicht tagtäglich mit Rutenhieben bestrafen oder gar später im Fegefeuer leiden. Gott ist barmherzig.“
Junger Mann: „Warum sagt man das nicht einfach? Dann könnte man sich das ganze abschreiben doch sparen.“

Bruder Martin war von der Idee Thesen zu verfassen so beglückt, dass er sofort anfing und seine Erkenntnisse auf Zettel schrieb, um sie an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg anzubringen. Ja, das ist es: Gott ist barmherzig! Die anschließende Predigt, gehalten von Pfarrerin Claudia Schäfer, fasste das Thema Bibel noch einmal auf. Das kennenlernen der Heiligen Schrift. Das studieren der Geschichten, das vergleichen mit der heutigen Zeit, die Liebe und der Frieden wird genauso beschrieben, wie der Krieg und das Leiden der Menschen. DAS Buch, das jeder Christ einmal lesen sollte.

Text & Fotos: Ingrid Fürstenberg

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